🕰️ Die Datierung von Peugeot-Fahrrädern – So bestimmst du das Baujahr deines Klassikers
Peugeot gehört zu den traditionsreichsten Fahrradherstellern Europas. Zwischen den 1950er und 1990er Jahren produzierte das französische Unternehmen eine riesige Bandbreite an Modellen – vom Einsteiger-Rennrad bis zum Profi-Rahmen. Wer heute ein altes Peugeot-Rad besitzt, steht oft vor der Frage: Aus welchem Jahr stammt mein Fahrrad?
Leider gibt es kein offizielles, einheitliches Kodierungssystem, aber mit ein paar Tricks und Quellen lässt sich das Alter ziemlich genau eingrenzen.
🔍 1. Die Seriennummer – erster Hinweis zur Datierung
📍 Wo finde ich sie?
Die Seriennummer ist meist unter dem Tretlagergehäuse eingeschlagen – also auf der Unterseite des Rahmens, zwischen den Kurbelarmen. Manchmal befindet sie sich auch auf der linken Ausfallende oder am Sitzrohr.
🔢 Wie liest man sie?
⚠Wichtig: Peugeot hatte über die Jahre hinweg unterschiedliche Kodierungssysteme. Es gibt also kein einziges Format, das für alle Jahrzehnte gilt. Dennoch hier ein Überblick über die wichtigsten Zeiträume:
🛠️ 1950er–1960er Jahre
Seriennummer meist 6-stellig, ohne Buchstaben.
Kein standardisiertes System – Datierung hier meist nur durch Vergleich mit Modellen/Katalogen möglich.
🛠️ 1970er Jahre
Seriennummern oft 7-stellig (nur Zahlen).
Auch hier ist die Nummernfolge oft wenig aussagekräftig – Vergleich über Ausstattung und Modelltyp empfehlenswerter.
🛠️ 1980er Jahre
Jetzt wurde es systematischer: Seriennummern begannen häufig mit einem Buchstaben, gefolgt von 7 Ziffern.
Beispiel: Y70614841
Y
= Serienpräfix, steht (vermutlich) für das Jahrzehnt (1980er).7
= Baujahr (1987)06
= Produktionsmonat (Juni)Rest = fortlaufende Produktionsnummer
⚙️ Diese Struktur ist nicht immer hundertprozentig zuverlässig, wird aber durch viele Online-Quellen wie bikeboompeugeot.com gestützt.
🧩 2. Komponenten entschlüsseln – Was sagen Schaltwerk, Felgen & Co?
Viele Bauteile tragen Produktionscodes. Besonders nĂĽtzlich sind:
Schaltwerke: Bei Huret, Simplex oder Shimano findet man häufig einen Stempel mit einem Monat/Jahr-Kürzel (z. B.
83-7
= Juli 1983).Felgen & Bremsen: Hersteller wie Mavic, Rigida, Weinmann oder Mafac haben teils Codes oder Jahreszahlen eingeprägt.
Tretlager oder Naben: Bei französischen Marken wie Normandy oder Maillard findet man oft eingeprägte Zahlen, die auf ein Produktionsjahr hinweisen.
🎯 Die Regel lautet: Das Fahrrad ist nicht älter als die jüngste Komponente.
🎨 3. Dekore & Lackierung – das visuelle Alter erkennen
Peugeot hat sein Logo, Design und Farbgebung immer wieder geändert. Diese Änderungen sind gut dokumentiert:
1960er–70er: Meist dezente Schriftzüge, oft nur "Peugeot" am Unterrohr.
1980–85: Einführung des berühmten Schachbrett-Musters auf dem Unterrohr.
Späte 80er: Verspieltere Farbverläufe, häufig auch grelle Neonfarben.
90er: Neue Logo-Varianten und erste Aluminiumrahmen mit moderner Geometrie.
Ein Abgleich mit alten Peugeot-Katalogen (viele andere auch online verfügbar) hilft sehr zuverlässig weiter.
đź§° 4. Modellbezeichnung & Katalogvergleich
Einige Modellnamen wie UO8, PX10, PH10 oder P8 tauchen regelmäßig in bestimmten Produktionsjahren auf.
Beispiel:
UO8: eines der populärsten Touren-/Rennräder der 70er – meist mit Simplex-Schaltung.
PX10: Top-Rennrad der 60er bis frühen 80er – Reynolds 531, hochwertigste Ausstattung.
Unser Peugeot Katalog oder Foren wie Retrobike oder CycleChat bieten viele originale Katalogscans zur Identifikation.